Die Säulen der Weltmacht wanken

Die Vormachtstellung der USA beruht seit Jahrzehnten auf drei Säulen: Petrodollar, der US-Army und der Kontrolle über die Produktion von Computer-Prozessoren, die früher Halbleiter-Chips genannt wurden.

Dollar, Öl und Militär

Die Tatsache, dass der Handel mit Rohöl vorwiegend in US-Dollar abgewickelt wird, sorgt für eine andauernde Nachfrage nach Dollars und bisher zuverlässig dafür, dass die US-amerikanische Währung Weltleitwährung blieb. Allerdings fiel die Nachfrage nach Petrodollars in den letzten Jahren von über 4 auf jetzt 2,5 Billionen Dollar. Immer mehr  Länder lösen sich von der Dollarabhängigkeit und benutzen andere Verrechnungseinheiten.

Kamen die Regierungschefs ölproduzierender und militärisch drittklassiger  Länder auch nur auf die Idee, ihr Öl gegen andere Währungen als den US-Dollar zu verkaufen, wurde  die US-Army aktiviert und  diese Länder ruckzuck mit Kriegen überzogen.  Damit kein anderer auf ähnliche Gedanken kommt, wurden die  Führer dieser Länder gejagt und öffentlichkeitswirksam ermordet. So geschehen mit Saddam Hussein, dem ehemaligen Staatspräsidenten und Premierminister des  Iraks und mit Muammar al-Gaddafi, dem ehemaligen Staatsoberhaupt Libyens.

Desolate Wirtschaft

Die amerikanische Wirtschaft befindet sich in einer desaströsen Lage.  Die Staatsschulden liegen bei 19 Billionen Dollar und jedes Jahr kommen weiter 1000 bis 1500 Milliarden dazu.  Studenten schulden den Banken 2,2 Billionen, die sie wegen beruflicher Perspektivlosigkeit nie zurückzahlen werden. Knapp die Hälfte der Amerikaner lebt ohne Krankenversicherung.  Ein in den USA astronomisch teurer Krankenhausaufenthalt kann über Nacht in den finanziellen Ruin führen.  47 Millionen Amerikaner sind auf Essensmarken angewiesen.
Die echte Arbeitslosenrate, berechnet nach der alten, bis etwa ins Jahr 2000 angewendeten Methode, beläuft sich auf 23%, während die Statistiker von knapp 4 Prozent halluzinieren.

Die Unternehmensgewinne fallen ins Bodenlose, eine Rezession, wenn nicht gar eine Depression droht. Das billige Notenbankgeld floss nicht in produktive Industrieinvestitionen, sondern überwiegend in kurstreibende Rückkaufprogramme von unternehmenseigenen Aktien. Damit wurde zumindest der Schein einer halbwegs funktionierenden Wirtschaft aufrechterhalten. Die letzte Zinserhöhung und die Zinserhöhungsdiskussionen der amerikanischen Notenbank haben nun auch diese Illusion zerstört.

Die  letzten 7 Jahre verzeichnen die schwächste Konjunkturerholung in der Geschichte der USA.

Experten warnen, dass im Jahr 2025 das Verhältnis  von Schulden zur Wirtschaftsleistung über 200 % betragen wird.

Militärische Abenteuer

Militärisch läuft trotz aller Hybridkriege, Farbrevolutionen und Drohnenmorden spätestens seit dem Eingreifen Russlands in Syrien nichts mehr. Russland hat sich den amerikanischen Großmachtambitionen zunächst auf der Krim und dann in Syrien massiv entgegengestemmt. Auch die Involvierung der NATO- und sonstigen Vasallenstaaten entlang der russischen Grenze vom Baltikum bis hinter das Altai-Gebirge, wird daran nichts ändern. Im Gegenteil, die Gefahr wächst, dass eine der letzten amerikanischen Bastionen, die NATO, zerfällt. Nicht zu unterschätzen ist die längst zwischen China und Russland vereinbarte militärische Zusammenarbeit. Die könnte dazu führen, dass mancher amerikanische Flugzeugträger, nebst Bewaffnung, zum Korallenriff mutiert.

Supercomputer

Und jetzt auch noch das:

China festigt seinen ersten Platz auf der Top-500-Liste der Supercomputer. Im chinesischen Wuxi steht nun der Supercomputer Sunway TaihuLight. Über 10 Millionen Kerne aus eigener Entwicklung rechnen im Sunway TaihuLight. Anders als der Tianhe-2 oder die US-amerikanischen Supercomputer Titan und Sequoia nutzt der TaihuLight keine Prozessoren von Intel, AMD oder IBM und verzichtet auch auf Beschleuniger wie Intels Xeon Phi oder Tesla-Karten von Nvidia.

Im Klartext: Im TaihuLight stecken nur von Sunway entwickelte Prozessoren. Zum ersten Mal wurde damit ein Supercomputer ohne amerikanische und britische Bauteile produziert.

Damit wurden die USA von China in ihrer Hauptdomäne überholt. 

Das ist ganz besonders bitter für die USA und dürfte den Niedergang beschleunigen. Denn damit verliert Amerika die Kontrolle über die Prozessoren und damit die Kontrolle über  die  Industrie und Länder und sogar über die Waffensysteme der eigenen Vasallen.

China hat einen Riesenschritt für die eigene nationale und wirtschaftliche Sicherheit getan. Mit eigenen Prozessoren wird auch die Möglichkeit zur elektronischen Ausspähung ausgeschlossen.

Amerika hat sein letztes Produkt auf dem Weltmarkt verloren.

Spannend bleibt die Frage, ob sich die Ex-Weltmacht vor ihrem Niedergang noch ein letztes Mal aufbäumt und andere mit in den Abgrund reißen wird.

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